Firmengeschichte:

Der Gründer Josef Primbs wurde in Bogen als Sohn eines Landgerichtsarztes geboren und erlernte zunächst einen naturwissenschaftlichen Beruf. Er war Apotheker. Acht Jahre war er als Assistent in verschiedenen Apotheken beschäftigt. Die Apothekerkonzession zur Führung einer eigenen Apotheke, um die er sich beworben hatte, wurde ihm jedoch nicht erteilt. Mit 30 Jahren heiratete er die Witwe Margarete Falk, die in Straubing einen Leinwand- und Tuchhandel betrieb. Dieses Geschäft führten die beiden dann noch zwei Jahre weiter, bis sich die Gelegenheit für die Übernahme einer Eisen- und Lederhandlung in Straubing ergab. Im Jahre 1847, vor 175 Jahren, erwarb der Gründer Josef Primbs das Haus Nr. 255 am Ludwigsplatz in Straubing mit der daran gebundenen realen Eisen- und Lederhandlungs-Gerechtsame. Dies bedeutet in der damaligen Sprache, dass das Handelsunternehmen fest an die Immobilie gebunden war. Heute lautet die Adresse für das Gebäude Ludwigsplatz 27 und ist an Hennes & Mauritz vermietet.

Es bestehen Aufzeichnungen, dass in diesem Gebäude am Ludwigsplatz bereits ab 1738 eine Eisenhandlung von Mathias Schranz betrieben wurde. 1764 übernahm Johann Georg Kaiser, 1793 dessen Sohn Alois Kaiser und im Jahr 1823 dessen Schwiegersohn Max Wolf. Der Eisenhandel bestand an dieser Adresse also bereits damals über vier Generationen seit 109 Jahren.

Im Jahre 1873 übernahm der Sohn Josef Primbs (II) durch Kauf die Eisenhandlung. Er heiratete die Bierbrauerstochter Barbara Steiner. Die beiden hatten 9 gesunde Kinder. In den Jahren 1880 - 1890 erlebte diese zweite Generation einen großen Aufschwung. Josef Primbs II kaufte Felder an der Landshuter Straße, außerhalb der Geleise. Damals standen hier noch keinerlei Gebäude, es existierten nur Felder. Unter anderem führte er den Kunstdünger in Straubing ein. Hierbei war seine Erfahrung als Eisenhändler natürlich ein großer Vorteil. Damals wurde Stahl nach dem sogenannten Thomas-Verfahren hergestellt, wobei dem Eisen Phosphor entzogen wurde. Dieser Phosphor reicherte sich mit dem als Zuschlag beigefügten Kalkstein in der Schlacke, dem "Thomasmehl", an und ergab einen guten Phosphatdünger.

Bereits vor dem 1. Weltkrieg wurden die Zeiten allerdings schlechter, während des Krieges waren die Söhne an der Front. Josef Primbs II hatte sein Vermögen vor allem in Pfandbriefen angelegt. Mit der großen Inflation 1922/1923 verloren die Pfandbriefe ihren Wert, die Familie verarmte.

1930 ging das Unternehmen mangels eines Testamentes zu 6 gleichen Teilen an die Kinder über, die vorher noch nicht ausbezahlt worden waren. Kurz gesagt, es war kein Geld da und 6 Familien wollten satt werden. Die Situation war sehr verfahren. Der 2. Weltkrieg kam, und ein weiterer schwerer Schlag traf die Familie, als am 18. April 1944 beim großen Luftangriff auf Straubing das Lagerhaus in der Landshuter Straße in Schutt und Asche gelegt wurde.

Innerhalb dieser 3. Generation wechselten die Geschäftsführung und die Besitzanteile mehrere Male. Ein Mitglied dieser Erbengemeinschaft war der Arzt Dr. Karl Primbs. Dessen Sohn Friedbert Primbs konnte in den Nachkriegsjahren als 4. Generation mit viel Geduld, Umsicht und Sparsamkeit das Unternehmen wieder in eine Hand führen. Zusammen mit seiner Frau Gertraud Primbs, geb. Danner, leitete er nun vorausschauend die Geschäfte. Das Unternehmen entwickelte sich wieder und es wurde am Ludwigsplatz zu eng. 1966 baute Friedbert Primbs in der Landshuter Str. 2, am Standort des im Krieg eingeäscherten Lagerhauses, die neuen Hallen für Stahl und Eisenwaren.

Und nun schließt sich der Kreis wieder. Anton und Doris Kienle (geb. Primbs) sind 1989 als 5. Generation in das Unternehmen eingetreten. Und zwar ganz in der Tradition des Gründers als "akademische Quereinsteiger", beide sind Diplom-Biologen. Doris Kienle hat außerdem den Abschluss einer Einzelhandelskauffrau. Unter deren Führung wurden die Verkaufsräume neugestaltet, eine Bäderausstellung geschaffen, die EDV ausgeweitet und verbessert, in die Lagertechnik Stahl investiert u. v. mehr.

Der Betrieb spezialisiert sich auf Profiheimwerker, Handwerk und Industrie. So wird zwar immer noch der Kleinbedarf an Eisenwaren, Werkzeug, Maschinen und Gartengeräten als Einzelhandel gedeckt, jedoch das Hauptgeschäft läuft über Außendienst, Telefon, Fax und Internet mit gewerblichen Kunden.

1995 wurde die erste Hausmesse für Handwerk und Industrie veranstaltet. Wichtige Hersteller und Lieferanten aus der Werkzeug- und Maschinenbranche stellen ihre Produktneuheiten auf dem Primbs-Gelände aus und bieten Informationen und Sonderkonditionen für die Besucher an. Im Rhythmus von zwei Jahren wurde diese Veranstaltung ein willkommener Treffpunkt von Handwerk und Industrie.

Zum 1.1.1999 wurde der Fachbetrieb für Schreinerbedarf und Beschläge Nöninger übernommen. Zuerst wurde diese Firma als Filiale in der Gustav-Hertz-Straße 23 betrieben, dann im Jahre 2000 in die Josef Primbs GmbH als Abteilung für Schreiner und Zimmerer in die Landshuter Str. 2 eingegliedert.

2003 trat die Firma der Gruppe WMV (Werkzeug-Maschinen-Katalog-Verbund) bei und ein eigener Katalog für Handwerk und Industrie mit Werkzeug, Maschinen, Arbeitsschutz, Betriebseinrichtung, Chemie, Befestigungstechnik und DIN- und Normteilen wird im zwei Jahres-Rhythmus aufgelegt. Der gemeinsame Einkauf im Werkzeugbereich sichert hohe Qualität zu schlagkräftigen Preisen. Hinter dem Produktnamen „arat“ steht Markenqualität. C-Teile-Management ist für unsere Kunden ein teuerer Beschaffungskrieg, für uns ein Vergnügen.

Im Stahlbereich erfolgte ebenso eine Spezialisierung. In enger Zusammenarbeit mit hier ansässigen, leistungsstarken Metallverarbeitungsfirmen wurden Anarbeitungsverträge geschlossen. Damit können wir für unsere Kunden Bau-, Qualitäts- und Edelstahl-Bleche im Brennschneid- oder Wasserstrahlschneid-Verfahren zuschneiden und auf Wunsch spannungsarm glühen, vergüten und entzundern lassen. All dies kommissionsbezogen mit einer Lieferung Just-in-Time. Mit konsequenter Chargen-Verfolgung, einer flexiblen EDV und ausgefeilten Logistik stellen wir unsere Qualitätssicherung dar.

Seit Juni 2007 ist die Josef PRIMBS GmbH nach ISO 9001 zertifiziert. Durch jährliche Audits externer Prüfer stellen wir seitdem unsere Qualitätsansprüche sicher.

Unsere Mitarbeiter sind unser wertvollstes Kapital. Daher werden sie unter anderem auch von unseren Lieferanten regelmäßig auf Neuheiten und Sachthemen geschult. Wir sind Ausbildungsbetrieb und sorgen so für unseren qualifizierten Nachwuchs. Besonders freut uns, dass unsere Auszubildenden immer wieder mit einem „sehr gut“ ausgezeichnet werden.

Auch Ehrenämter blieben nicht aus:
1999 wurde Doris Kienle als Vertreterin des Großhandels in das Gremium der IHK Straubing gewählt und ist seit 2006 auch in der Vollversammlung der IHK für Niederbayern in Passau vertreten. Sie ist ferner als ehrenamtliche Finanzrichterin seit 2002 am Finanzgericht München tätig.

Ende 2008 erhielten wir ein neues, isoliertes Dach und darauf eine Photovoltaik-Anlage.

Seit 2009 steht uns ein Schnelllieferprogramm für 30.000 Qualitätswerkzeuge zur Verfügung. In Zusammenarbeit mit unserem Einkaufsverband können wir diese innerhalb 24 Stunden auf jede Baustellenadresse in Deutschland, auf Nachfrage auch ins Ausland, liefern. Heute bestellt, morgen dort, wo unsere Kunden die Ware brauchen.

Im Oktober 2009 ist unser ehemaliger Seniorchef Friedbert Primbs verstorben .

Wir haben im Juni 2014 unseren Online-Shop freigeschaltet und sind damit rund um die Uhr für Sie da. Hier finden unsere Kunden über 80.000 Artikel aus den Bereichen Arbeitsschutz, Betriebseinrichtung, Handwerker- und Industriebedarf, Profiwerkzeuge, Maschinen und Technischer Bedarf. Neben viel Produktinformation finden angemeldete Benutzer hier ihre individuellen Preise.

Ebenfalls in 2014 haben wir sämtliche Gabelstapler auf Elektro umgestellt, auch die beiden 5-Tonnen-Stapler im Stahllager. Trotzdem sind wir für den Stromverbrauch mit unserer, auf dem Firmendach montierten Photovoltaik-Anlage rechnerisch zu 98,2 Prozent regenerativ!

Ab 2015 liefen die Planungen und Vorbereitungen für zwei Großprojekte: Der Neubau der Bahnüberführung Landshuter Straße und die Lärmschutzwand entlang Gleise bei unserem Betriebsgelände.

Die Neugestaltung der Bahnüberführung von 2017 bis 2018 machte es notwendig, die Landshuter Straße darunter tiefer zu legen. Durch diese Vertiefung wurde unsere bisherige Zufahrt zu steil, so daß diese in die jetzige Form umverlegt werden musste. Diese Mega-Baustelle hat für zwei Jahre bis Ende 2018 die Zufahrtsmöglichkeiten von der Landshuter Straße her massiv beeinträchtigt.

Der Bau der Lärmschutzwand durch die Bahn hatte zwar weniger Auswirkungen auf das Firmengeschehen, dauerte aber endlose vier Jahre von 2017 bis 2021.

2019 traten wir zwei schlagkräftigen Vertriebsgruppen für Werkzeuge und Betriebseinrichtungen unseres Einkaufsverbandes bei.

Im Jahr 2021 hat uns eine weitere Baumaßnahme der Stadt betroffen: Der Neubau der Brücke Gabelsberger Straße über den Allachbach. Diesmal war unsere Zufahrt von der Gabelsberger Straße - Goethestraße für ein Jahr blockiert. Nun liegen diese Behinderungen aber hinter uns und es hat sich sehr bewährt, daß die Firma über zwei Zufahrten verfügt.

Ab Februar 2020 gings los mit der Corona-Pandemie. Unsere Großhandelskunden durften wir die ganze Zeit über bedienen und beliefern. Für unsere Einzelhandelskunden gab es aber leider ein Hü und Hott bei den jeweils geltenden Vorschriften.

Nach diesen turbulenten letzten Jahren freuen wir uns umso mehr, im Jahr 2022 das Firmen-Jubiläum 175 Jahre Primbs feiern zu können.